Checklisten
Bei einem komplexen Thema wie Umweltgerechtigkeit ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Die Checklisten der Toolbox sollen dabei helfen. Welche Schritte muss eine Kommune für mehr Umweltgerechtigkeit gehen, welche Indikatoren sind geeignet um mehrfachbelastete Gebiete in einer Kommune zu identifizieren und wo finde ich die entsprechenden Daten, wer in der Kommune kann einen Beitrag zu mehr Umweltgerechtigkeit leisten – zu diesen und weiteren Fragen geben die Checklisten der Toolbox einen schnellen Überblick. Alle Checklisten stehen sowohl im pdf- als auch im docx-Format zum Download zur Verfügung und können daher von der Kommune auf ihre spezifische Situation angepasst werden.
10 Schritte auf dem Weg zu mehr Umweltgerechtigkeit in einer Kommune
Welche Schritte sind nötig, wenn eine Kommune den Ansatz Umweltgerechtigkeit umsetzen will? Die folgende Checkliste bietet hierfür eine Orientierung und nennt unmittelbar erforderliche Verfahrens- und Arbeitsschritte. Die insgesamt zehn Handlungsschritte wurden zwar in eine Reihenfolge gebracht, die jedoch nicht als eine strikte Abfolge zu verstehen ist. Die unterschiedlichen Ausgangs- und Rahmenbedingungen vor Ort machen ein an den lokalen Verhältnissen orientiertes Vorgehen notwendig und lassen einen kategorischen Ablauf von Schritten auf dem Weg zu mehr Umweltgerechtigkeit in der Regel nicht zu. Eine Kommune kann also, wenn es für sie passt, auch „mittendrin“ mit der Umsetzung beginnen.
Indikatoren Umweltgerechtigkeit
Indikatoren zur Umweltsituation sowie zur sozialen und gesundheitlichen Lage helfen, in der Kommune solche städtischen Teilräume zu identifizieren, in denen sich in besonderem Maße umweltbezogene, soziale und gesundheitliche Benachteiligungen konzentrieren (gesamtstädtische kleinräumige Betrachtung). Sie können darüber hinaus einen Beitrag leisten, um in städtischen Teilräumen, die als mehrfach belastet identifiziert worden sind, herauszufinden, wo hier die Handlungsbedarfe mit Blick auf Umweltgerechtigkeit liegen (vertiefende teilräumliche Betrachtung).
Quellen für Daten und Indikatoren in der Verwaltung
Welche Behörde hält die Daten und Indikatoren vor, die erforderlich sind, um mehrfach belastete Gebiete zu identifizieren, und die helfen, in diesen Gebieten den (drängenden) Handlungsbedarf zu ermitteln? Welche sind die (möglichen) Datenquellen? Für die vom Deutschen Institut für Urbanistik zu Umweltgerechtigkeit vorgeschlagenen Indikatoren gibt die folgende Checkliste zu diesen Fragen Auskunft.
Akteure mit Wissen zu Umwelt, soziale und gesundheitliche Lage
In Städten und Gemeinden befassen sich Akteure aus Kommunalverwaltung und -politik sowie Akteure im Quartier mit Fragen der Umwelt, der Gesundheit und der sozialen Lage. Dieses Wissen ist mit Blick auf die Identifizierung mehrfach belasteter Gebiete sowie für die vertiefende Analyse der Situation in den mehrfach belasteten Quartieren eine wichtige Informationsquelle.
Konzepte und Planungen mit relevanten Informationen für Umweltgerechtigkeit
Städte und Gemeinden erstellen eine Vielfalt von Konzepten und Planungen in den Bereichen Stadtentwicklung, Umwelt/Grün, Verkehr/Mobilität, Gesundheit und Soziales. Viele dieser Konzepte und Planungen enthalten Daten und Informationen zur Umwelt, Gesundheit und sozialen Lage und weitere für das Thema Umweltgerechtigkeit relevante Informationen.
Bereiche der Kommunalverwaltung – mögliche Beiträge zu mehr Umweltgerechtigkeit
Viele Amts- bzw. Fachbereiche einer Kommunalverwaltung – insbesondere Stadtentwicklung/Stadtplanung, Umwelt/Grün, Verkehr, Gesundheit, Soziales, Jugend, Statistik; Geoinformation – können einen Beitrag zu mehr Umweltgerechtigkeit in ihrer Stadt leisten.
Verbände/„Dritte“ – mögliche Beiträge zu mehr Umweltgerechtigkeit
Nicht nur Politik und Verwaltung sind zentrale Akteure, die erheblich zu mehr Umweltgerechtigkeit in ihrer Stadt beitragen können, auch „Profis“ außerhalb dieser beiden Bereiche sind gefragt – insbesondere von Umwelt- und Sozialverbänden, aus Unternehmen, Stiftungen und der Wissenschaft.
Quartiersakteure – mögliche Beiträge zu mehr Umweltgerechtigkeit
Von zentraler Bedeutung ist es, dass nicht nur professionelle Akteure „von außen“ etwas „für“ mehrfach belastete Quartiere, ihre Bewohner/innen und sonstige hier involvierte Akteure tun, sondern dass gerade auch „von unten“ im Sinne von mehr Umweltgerechtigkeit gehandelt wird.
Relevanz von Instrumenten für Umweltgerechtigkeit
Viele Instrumente können dazu beitragen, Umweltgerechtigkeit zu schaffen. Das Potential jedes einzelnen Instruments hierfür ist aber unterschiedlich und hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:
- Inwieweit kann das Instrument gesundheitsrelevante Umweltbedingungen verbessern?
- Inwieweit ermöglicht es das Instrument, vorrangig in solchen Gebieten/Quartieren tätig zu werden, wo sich soziale, umweltbezogene und gesundheitliche Belastungen überlagern?