In der bayrischen Landeshauptstadt München wird im Vergleich zu Kassel und Marburg ein „mittlerer Weg“ eingeschlagen. Der Ansatz Umweltgerechtigkeit wurde hier bereits seit längerer Zeit und vor Projektbeginn in einem fachbereichsübergreifenden Arbeitsgremium behandelt und von hier aus in Gremien der Politik und Verwaltung transportiert (kontinuierliche „Überzeugungsarbeit“). Auch in Leitbildern, Strategien und Konzepten Münchens finden sich bereits Aspekte von Umweltgerechtigkeit – wenn auch nicht so benannt –, die kontinuierlich weiterentwickelt und in ihrer Bedeutung gestärkt werden (kontinuierliche „inhaltliche Qualifizierung“). Noch konkreter wird Umweltgerechtigkeit derzeit in ein neues räumliches Planungsinstrument der Landeshauptstadt („Handlungsräume“) integriert („Verankerung“).
- Bevölkerungszahl (2017): 1.526.026
- Bevölkerungsentwicklung 2011-2016: +7,3%
- Arbeitslosenquote (2018): 3,6%
- SGB-II-Quote (2016): 6,2%
- Kinderarmut (2016): 11,5%
- Anteil Siedlungs- und Verkehrsfläche (2016): ca.74%
- Siedlungsdichte (2016): 6.703 EW/km² Siedlungs- und Verkehrsfläche
- Erholungsfläche pro EW (2016): 31,8 m²
- verwaltungsinterne Klärung des Begriffs Umweltgerechtigkeit und Zieldiskussion, hierbei enger Abgleich mit bereits vorhandenem strategischen Stadtentwicklungskonzept
- Fokussierung auf Implementierung von Umweltgerechtigkeit in so genannten „Münchner Handlungsräumen“ (zehn fachübergreifende Schwerpunktgebiete der Münchner Stadtentwicklung) als neue Ebene der informellen Planung, die zwischen der übergeordneten strategischen Planung und der konkreten Umsetzung vor Ort liegt
- Weiterentwicklung von integrierter Berichterstattung und Monitoring
- Erarbeitung und Einsatz eines Walkability-Index
- stärkere Verschneidung vorhandener umwelt-, gesundheits- und auf die soziale Lage bezogener Daten, um sie den verschiedenen Fachbereichen der Verwaltung – perspektivisch auch der Öffentlichkeit – mit Auswertungsmöglichkeiten zum Thema Umweltgerechtigkeit zur Verfügung zu stellen
Handlungsräume der Stadtentwicklung in München im Überblick (Stand 2018) Quelle: Urban Catalyst, yellow z [Hrsg.] (2018): Integriertes Handlungsraumkonzept Handlungsraum 3 "Rund um den Ostbahnhof - Ramersdorf - Giesing" – Teil A. München, S. 10
- Implementierung von Umweltgerechtigkeit in integrierten Konzepten für Handlungsräume als Schwerpunktgebiete der Münchner Stadtentwicklung
- Betrachtung von Umweltgerechtigkeit in einer Querschnittanalyse, in welcher die Wechselwirkungen zwischen den sektoralen Themenfeldern Demografie und Soziales, Bauen und Wohnen, Freiraum, Arbeit und Wirtschaft, Mobilität sowie Bildung und Sport in den Blick genommen werden
- Ziele: enge Verzahnung von Stadt-, Verkehrs- und Umweltplanung sowie Verankerung des Themenfelds Gesundheit als integriertem Bestandteil in allen Politik- und Verwaltungsbereichen bzw. Entscheidungen („Health in All Policies“),
- Erprobung der Implementation von Umweltgerechtigkeit im Handlungsraum 3 „Rund um den Ostbahnhof – Ramersdorf – Giesing“, Überführung in Umsetzungsphase und Begleitung der Maßnahmenumsetzung durch ein Handlungsraummanagement
- Analyse der in mehreren Fachbereichen der Verwaltung (z.B. Stadtplanung, Umwelt, Gesundheit, Soziales, Bildung, Statistik) vorhandenen Daten/Indikatoren zu den Themen soziale Lage, Umwelt und gesundheitliche Lage mit Blick auf Kleinräumigkeit und Datenquellen
- Entwicklung eines fortschreibungsfähigen Online-Themenportals Umweltgerechtigkeit im Geoportal der Landeshauptstadt München:
- kartografische Darstellung von Daten zur Umweltgerechtigkeit (Umwelt, Gesundheit und Soziales) mit Hilfe eines Geoinformationssystems in räumlicher Überlagerung Zusammenzuführung aussagekräftiger Indikatoren im Hinblick auf ihre kleinräumige Verfügbarkeit (Stadtbezirk, Stadtbezirksviertel, Stadtbezirksteil, Baublock) in einer Gesamtübersicht
- Entwicklung eines Walkability-Index auf der Ebene von Stadtbezirksteilen (Walkability=Bewegungsfreundlichkeit des näheren Wohnumfeldes für Fußgängerinnen und Fußgänger)
- Erfassung und Verknüpfung von Daten zu Wegenetzdichte, Einwohnerdichte, Flächennutzung und -verteilung (Heterogenität oder Homogenität der Fläche) sowie Art der Nutzungsmischung
- perspektivisch Einsatz des Walkability-Index für die Erarbeitung von Szenarien der fußgängerfreundlichen Stadtentwicklung sowie für Einzelprojekte zur Förderung des Fußgängerverkehrs
Referatsübergreifende temporäre Arbeitsgruppe
(aus Anlass der Beteiligung der Landeshauptstadt München am Forschungs-Praxis-Projekt „Umsetzung einer integrierten Strategie zu Umweltgerechtigkeit – Pilotprojekt in deutschen Kommunen“ gebildet)
- Referat für Gesundheit und Umwelt (Federführung):
- Hauptabteilung Umweltvorsorge: Sachgebiet Nachhaltige Entwicklung, Gesundheits-/Umweltberichterstattung und Sachgebiet Umweltvorsorge in der räumlichen Planung,
- Hauptabteilung Gesundheitsvorsorge: Sachgebiet Gesundheitsberichterstattung und Sachgebiet Koordination Gesundheitsförderung,
- Referat für Stadtplanung und Bauordnung: Hauptabteilung I Stadtentwicklungsplanung, Abteilung Bevölkerung, Wohnen und PERSPEKTIVE München,
- Sozialreferat: Sachgebiet Sozialplanung,
- Direktorium: Hauptabteilung A I Steuerung/Information, Statistisches Amt,
- Referat für Bildung und Sport:
- Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement und Steuerung
- Sachgebiet Pädagogisches Institut.
- referatsübergreifende Zusammenarbeitsstrukturen wurden und werden u.a. im Kontext Soziale Stadt bzw. im Zusammenhang mit der Erarbeitung und Fortschreibung der Stadtentwicklungskonzeption „Perspektive München“ gebildet
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Landeshauptstadt München
Referat für Stadtplanung und Bauordnung
Hauptabteilung I Stadtentwicklungsplanung
Abt. Bevölkerung, Wohnen und PERSPEKTIVE MÜNCHEN
Blumenstraße 31, 80331 München
Tel.: 089 233-28153
E-Mail: andreas.peter@muenchen.de
Georg Sedlmeir
Landeshauptstadt München
Referat für Gesundheit und Umwelt
Hauptabteilung Umweltvorsorge
SG Nachhaltige Entwicklung und Umweltberichterstattung
Bayerstr. 28a, 80335 München
Tel.: 089 233-47540
E-Mail: Georg.sedlmeir@muenchen.de