Um politische „Rückendeckung“ zu erlangen und relevante Verwaltungsakteure mit „ins Boot“ holen zu können, sollten die „verbündeten“ Impulsgeberinnen und -geber eine fundierte Argumentation für Umweltgerechtigkeit erarbeiten.
Hat sich ein Kreis von Akteuren gefunden, der den Ansatz Umweltgerechtigkeit für wichtig und realisierbar hält, stellt sich die Frage „Wie weiter?“. Die Praxis zeigt hier: Der informelle Raum muss nun verlassen und das Thema "auf belastbarere Füße" gestellt werden – bis hin zu einer politischen Beschlusslage.
Um (weitere) Kommunalpolitikerinnen und -politiker, Kolleginnen und Kollegen in unterschiedlichen Fachbereichen der Verwaltung, aber auch Quartiersbewohnerschaft und andere Akteure „vor Ort“ von der Idee zu überzeugen, dass es sich lohnt, mehr Umweltgerechtigkeit zu schaffen, muss eine gute Argumentation erarbeitet werden:
- Was wird unter „Umweltgerechtigkeit“ vor dem Hintergrund der jeweiligen kommunalen Situation konkret verstanden?
- Wie kann die Lebensqualität in belasteten Gebieten durch mehr Umweltgerechtigkeit verbessert werden?
- Welchen Beitrag kann mehr Umweltgerechtigkeit dazu leisten, die Stadtstruktur insgesamt ausgewogener zu gestalten und dadurch einen größeren sozialen bzw. stadtgesellschaftlichen Ausgleich zu schaffen?
- Wie kann mehr Umweltgerechtigkeit als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge verstanden werden, der darauf zielt, die drei ohnehin anerkannten und wenig hinterfragten Themen „Soziale Gerechtigkeit“, „Umweltqualität“ und „Gesundheit“ miteinander zu verzahnen – also als „Übersetzungshilfe“ für den eher komplexen Begriff Umweltgerechtigkeit?
- „Unter'm Strich“: Welche Gewinne für Gemeinwohl, Lebensqualität und Resilienz urbaner Strukturen können mit dem Ansatz Umweltgerechtigkeit erzeugt werden? Konkreter: Was haben verschiedene Akteure bzw. Akteursgruppen von mehr Umweltgerechtigkeit?
- Und schließlich: Welche Anknüpfungspunkte für Umweltgerechtigkeit finden sich in bereits vorhandenen gesamtstädtischen Leitbildern und Konzepten, Organisationsstrukturen und Akteurskonstellationen? Oder: Warum man nicht „bei null“ beginnen muss …