Zu den Freiräumen in unseren Städten zählen wohnungsnahe Grünflächen, Stadtplätze, große Stadtparks, Spiel- und Bolzplätze, Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Acker- und Grünlandflächen, Friedhöfe, Kleingärten, Streuobstwiesen, aber auch Stadtbrachen, Straßenbäume und straßenbegleitendes Grün sowie grüne Dächer und Fassaden. Aufgabe der Freiraumentwicklung ist es, bestehende Freiräume zu bewahren und zu qualifizieren sowie neue Freiräume zu entwickeln. Insbesondere dort, wo Städte wachsen und neue Wohnungen gebaut werden müssen, ist ein Augenmerk auf die Freiraumentwicklung zu richten.
Grün- und Freiflächen sollten in der gesamten Stadt in ausreichender Menge und Qualität, gut nutzbar und zugänglich zur Verfügung stehen. Das betrifft sowohl öffentliche Grünflächen als auch halböffentliches und privates Grün. Beteiligungsorientierte Aktivitäten wie Urban Gardening/Nachbarschaftsgärten machen Grün in der der Stadt und das damit verbundene Zusammenwirken in der Stadtgesellschaft besonders erlebbar. Auch Dach- und Fassadenbegrünungen können wichtige Maßnahmen sein, um das direkte Wohnumfeld zu verbessern.
Erhalt und Entwicklung ausreichender und qualitätsvoller Grün- und Freiflächen im öffentlichen Raum, u.a.:
- Quartierparks und -plätze
- Straßenbäume, Baumscheiben und Straßenbegleitgrün
- Spielplätze
- Naturerfahrungsräume
- „grüne“ Zwischennutzungen auf Brachflächen
- Parks und Grünanlagen von quartiersübergreifender Bedeutung
- Landwirtschaftsflächen
- Forstflächen
Erhalt und Entwicklung ausreichender und qualitätsvoller Grün- und Freiflächen im halböffentlichen und privaten Bereich, u.a.:
- Mietergärten
- begrünte Höfe
- Spielplätze
- begrünte Schulhöfe
- Kleingärten
Beteiligungsorientierte Maßnahmen und Projekte der Freiraumentwicklung u.a.
- Nachbarschaftsgärten
- Interkulturelle Gärten
- Urban Gardening
Gebäudegebundenes Grün
- Fassadenbegrünung
- Dachbegrünung
Kommunen haben vielfältige Möglichkeiten, Grün- und Freiflächen in der Stadt zu bewahren und zu entwickeln. Mit der Landschafts- und Freiraumentwicklungsplanung stehen ihnen Planungsinstrumente zur Verfügung, um auch Einfluss darauf nehmen, in bislang mit Grün unterversorgten Quartieren für mehr und bessere Grün- und Freiflächen zu sorgen. Zudem können Kommunen selbst Projekte für Stadtgrün in unterversorgten Gebieten umsetzen und Anforderungen an die Freiflächenentwicklung, z.B. für Bauherren im Wohnungsbau, in solchen Gebieten festlegen. Auch haben sie die Möglichkeit mit eigenen Förderprogrammen bürgerschaftliche Initiativen für mehr Grün in den Quartieren zu unterstützen.
Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohn- sowie von Industrie- und Gewerbeunternehmen können mit Maßnahmen auf grundstücksbezogenen Freiflächen sowie an Gebäuden maßgeblich zu mehr Grün in der Stadt beitragen.
Natur- und Umweltverbände sowie Bürger- und Nachbarschaftsinitiativen setzen sich in vielen Städten und in den Quartieren aktiv für Belange des Stadtgrüns und der Naturerfahrung sowie für den Biotop- und Artenschutz ein.
Das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern für das Stadtgrün kann sowohl im Kleinen als auch im Großen ansetzen und reicht von der Begrünung von Baumscheiben bis zur Mitwirkung bei der Neuanlage oder Umgestaltung des Quartiersparks.